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Claude AI - unterschätzt und doch mächter als ChatGPT?

Gegründet von ehemaligen OpenAI Mitarbeitern stellt die Firma Anthropic mit ihren LLM Produkten "Claude" immer wieder neue spannende Anwendungsfälle vor

TLDR: Anthropic steckt hinter Claude AI. Die Firma wurde 2021 von ehemaligen Mitgliedern von OpenAI gegründet wurde. Zu den Gründern zählen die Geschwister Dario und Daniela Amodei, die zuvor leitende Positionen bei OpenAI innehatten. Die Gründung erfolgte aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über die Ausrichtung von OpenAI, insbesondere hinsichtlich der Partnerschaft mit Microsoft im Jahr 2019. Und oft nur in der KI Bubble bekannt: Anthropic hat in der Claude Plattform zahlreiche spannende Funktionen, wie Schreibstil Hinterlegungen, Integration von Artefakten, Versionskontrolle und anpassbaren Arbeitsumgebungen mit 100% Datenschutz ohne Retraining.

Claude und die „Constitutional AI“

Das Herzstück von Anthropics Entwicklung ist Claude, das KI-Modell, das nach den Prinzipien der sogenannten „Constitutional AI“ entwickelt wurde. Diese Verfahrensweise zielt darauf ab, KI-Modelle durch explizit festgelegte Prinzipien und ethische Regeln zu trainieren, damit sie auf vorhersagbare und zuverlässige Weise reagieren.

Claude wird also nicht nur für seine Leistungsfähigkeit trainiert, sondern auch darauf, wie es sicher und wertorientiert Entscheidungen treffen kann. Ein spannender Ansatz, der Claude einzigartig macht und es von anderen KI-Modellen abhebt.

Anthropic positioniert sich damit als moralischer und sicherheitsorientierter Akteur im Vergleich zu anderen Grossprojekten wie OpenAI und Google DeepMind. Wo andere auf schnelles Wachstum und Partnerschaften setzen, hat Anthropic einen Nischenfokus gefunden, der in der KI-Community positiv aufgenommen wird. Diese Sicherheitsorientierung hat Anthropic bereits namhafte Partnerschaften mit Unternehmen wie Google und Amazon eingebracht – die Unternehmen sind an Claude’s Potenzial interessiert, um ihre eigenen Prozesse sicher und effizient zu gestalten.

Anpassung und Sicherheit im Fokus

Claude bietet einige Funktionen, die speziell für professionelle Anwendungen entwickelt wurden und die weit über reine Textgenerierung hinausgehen:

  1. Anpassbare Schreibstile und Artefakte: Claude kann für spezifische Schreibstile konfiguriert werden – sei es sachlich und präzise für Business-Anwendungen oder kreativ und inspirierend für Marketingzwecke. Diese Anpassungen lassen sich zudem speichern und als sogenannte Artefakte hinterlegen, sodass spezifische Stile jederzeit wieder genutzt werden können.

  2. Versionskontrolle: Eine Seltenheit bei KI-Tools, aber extrem wertvoll – Claude ermöglicht die Versionskontrolle. So können User:Innen verschiedene Varianten und Anpassungen ihrer Arbeit nachverfolgen und sogar auf frühere Versionen zurückgreifen. Dies ist besonders für Unternehmen oder Entwickler:Innen hilfreich, die kontinuierlich an Projekten arbeiten und iterativ Änderungen vornehmen.

  3. Arbeitsumgebungen mit vollständigem Datenschutz: Datenschutz ist ein zentraler Aspekt bei Anthropic. Claude wird so eingesetzt, dass alle Interaktionen und Datenverarbeitungen sicher und vor Zugriffen geschützt bleiben. Ein bemerkenswerter Vorteil ist, dass kein Retraining stattfindet, d.h., die Daten der User:Innen werden nicht genutzt, um das Modell weiter zu trainieren. Dies gibt Nutzer:Innen die volle Kontrolle über ihre Inhalte und vermeidet jegliches Risiko von Datenlecks.

Die Claude AI Modellfamilie

Anthropic bietet derzeit drei Versionen von Claude an:

  1. Claude 3 Haiku: Das schnellste und kostengünstigste Modell, optimiert für Echtzeitanwendungen mit geringer Latenz.

  2. Claude 3.5 Sonnet: Ein ausgewogenes Modell, das Geschwindigkeit und Leistungsfähigkeit kombiniert. Es eignet sich gut für komplexe Geschäftsaufgaben.

  3. Claude 3 Opus: Das leistungsstärkste Modell mit fortschrittlichen kognitiven Fähigkeiten, ideal für anspruchsvolle Analysen und Forschungsaufgaben.

Alle Modelle verfügen über ein fortgeschrittenes Sprachverständnis und können sowohl Text als auch Bilder verarbeiten. Sie haben einen grossen Kontextfenster von bis zu 200’000 Token, was die Verarbeitung langer Dokumente und Gespräche ermöglicht.

Projects: Der neue digitale Workspace von Claude

Die Projects-Funktion markiert einen Wendepunkt in der Evolution von KI-Assistenten. Anders als herkömmliche Chatbots bietet Claude 3 nun einen strukturierten Arbeitsbereich, in dem Teams komplexe Aufgaben organisieren und langfristig zusammenarbeiten können.

Hier hinterlegst Du Anweisungen, eigene Dokumente und wählst diese als Grundlage für diverse Themen aus: sei es, wenn Du eher Newsletter schreibst oder im Projektmanagement unterwegs bist: ähnlich wie bei einem ChatGPT-CustomGPTs können Nutzer:innen hier Dokumente als Wissensbasis hinterlegen, auf die Claude bei der Bearbeitung von Aufgaben zurückgreift. Ein entscheidender Vorteil: Das System lernt kontinuierlich aus den bereitgestellten Informationen, ohne dabei die Datenschutzrichtlinien zu verletzen.

Artefakte als Herzstück der Zusammenarbeit

Die Artefakte bei Claude sind im Grunde speicherbare Einstellungen oder Voreinstellungen für bestimmte Aufgaben oder Schreibstile. Stell dir vor, du brauchst einen spezifischen Stil für verschiedene Texte, z.B. formell und sachlich für Business-Berichte oder locker und kreativ für Social-Media-Beiträge. Mit Artefakten kannst du genau solche Stile und Einstellungen in Claude speichern und jederzeit abrufen, ohne alles neu einstellen zu müssen.

Es ist wie eine Art „Favoritenliste“ oder „Vorlage“: Du kannst einfach festlegen, dass Claude für bestimmte Projekte auf eine ganz bestimmte Art schreibt oder reagiert. Ein grosser Vorteil ist, dass Unternehmen so konsistent bleiben können, weil Claude immer wieder in genau dem gewünschten Stil arbeitet, den sie einmal festgelegt haben.

Die Integration von Artefakten in Projects hebt die Funktionalität auf ein neues Level. Diese interaktiven Ausgaben entstehen als Reaktion auf Nutzeranfragen und können verschiedene Formen annehmen:

  • Code-Snippets in diversen Programmiersprachen

  • Strukturierte Dokumente in Markdown oder Klartext

  • Vollständige HTML-Webseiten

  • SVG-Grafiken für Visualisierungen

  • Mermaid-Diagramme zur Prozessmodellierung

  • React-Komponenten für Webentwicklung

Besonders bemerkenswert ist die implementierte Versionskontrolle. Teams können Änderungen an Artefakten nachverfolgen und bei Bedarf zu früheren Versionen zurückkehren - ein Feature, das bisher professionellen Entwicklungsumgebungen vorbehalten war.

Und jetzt: Claude lernt Mausklicks - Revolution in der KI-Steuerung?

Was bisher nur Menschen vorbehalten war, macht jetzt eine KI: Mit der Computer Use Funktion der Claude 3.5 Sonnet Version gelingt Anthropic ein echter Durchbruch. Die neue Funktion ermöglicht es der KI, den Computer wie ein Mensch zu bedienen - komplett mit Mausbewegungen, Klicks und Texteingaben.

Während andere KI-Systeme auf speziell entwickelte Schnittstellen angewiesen sind, interagiert Claude direkt mit der Benutzeroberfläche. Dies geschieht durch eine ausgeklügelte Bildschirmanalyse: Die KI erfasst den Bildschirminhalt in Echtzeit, berechnet präzise Mauskoordinaten und führt zielgerichtete Aktionen aus. In ersten Tests übertrifft Claude 3.5 Sonnet dabei die Leistung vergleichbarer Systeme deutlich.

Und so sieht das dann aus:

Auch andere Anbieter mit Computer Use Ansätzen

Es gibt einige andere Unternehmen, die an ähnlichen Konzepten arbeiten, wenn auch nicht alle so weit fortgeschritten sind wie Anthropic:

  1. OpenAI: Arbeitet an KI-Agenten, die komplexe Aufgaben ausführen können.

  2. DeepMind: Forscht an KI-Systemen, die menschenähnliche Fähigkeiten in der Computernutzung entwickeln.

  3. Microsoft: Entwickelt KI-Assistenten, die in Windows und Office-Anwendungen integriert werden können.

  4. Google: Arbeitet an KI-Systemen, die natürliche Sprache verstehen und in Computeraktionen umsetzen können.

  5. IBM: Forscht an kognitiven Systemen, die komplexe Aufgaben auf Computern ausführen können.

  6. Inflection AI: Entwickelt persönliche KI-Assistenten mit fortschrittlichen Interaktionsfähigkeiten.

Nichtsdesto trotz hat Anthropic mit seinem User Case derzeit einen neuen Benchmark gesetzt. Die "Computer Use" Funktion von Anthropic stellt einen bedeutenden Fortschritt in der KI-Entwicklung dar, indem sie die Lücke zwischen menschlicher Interaktion und KI-Fähigkeiten weiter schliesst. Es ist zu erwarten, dass andere Unternehmen ähnliche Funktionen entwickeln werden, und wir werden mehr und mehr mit Maschinen und deren Algorithmen sprechen. Macht ja auch irgendwie Sinn, oder?

Zu guter Letzt: KI im Fokus auf der Bühne

Vor 2 Wochen war ich in Stuttgart auf der Bühne und zog eine Parallele von KI und dem Wechsel von Technologie mit fehlendem Vertrauen. Wenn Du möchtest Du wissen möchtest, wie das aussah, hier gibts die Aufzeichnung (Dauer 20 Minuten):

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Disclaimer: dieser Artikel wurde nach meiner Recherchen mit KI (Perplexity und Gemini) selbst geschrieben, mit Deepl Write verbessert und Mistral zusammen gefasst und vereinfacht. Das Bild stammt von Ideogram und ist selbst erstellt. Dieser Artikel ist rein edukativ und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bitte melde dich, wenn Du Ungenauigkeiten feststellst, danke.

Quellen