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Gefährliches Spiel? Was bei Roblox wirklich passiert

Wie KI hilft aber KI-Filter auf Roblox nicht ausreichen, um unsere Kind zu schützen trotz Altersverifikation.

TLDR: Roblox präsentiert sich als buntes Spielparadies für Kinder, doch hinter der fröhlichen Fassade lauern ernsthafte Gefahren: Grooming, sexualisierte Inhalte, manipulative Monetarisierung und unzureichende Moderation. Trotz neuer KI-gestützter Sicherheitssysteme wie Altersverifikation und automatischer Inhaltserkennung zeigen investigative Recherchen aus der Schweiz, Deutschland und den USA, dass Kinder weiterhin leicht mit Erwachsenen in Kontakt kommen und verstörenden Inhalten ausgesetzt werden. Mehrere US-Bundesstaaten verklagen die Plattform, und Kinderschutzorganisationen warnen: Roblox ist in seiner aktuellen Form keine sichere Umgebung für Minderjährige.

Was Roblox eigentlich ist – und warum das Problem tiefer liegt

Roblox ist keine einzelne App oder ein Spiel im klassischen Sinne. Die Plattform beherbergt Millionen von nutzergenerierten 3D-Welten, die auf Smartphones, Tablets, Konsolen und PCs gespielt werden können. Kinder bewegen sich als Avatare durch diese Umgebungen, chatten mit anderen Nutzer:innen, handeln mit der virtuellen Währung “Robux” und können sogar eigene Spiele programmieren und veröffentlichen.

Das klingt zunächst nach einem kreativen Paradies. Das Problem: Genau diese offene Struktur macht Roblox zu einem idealen Jagdrevier für Menschen mit schlechten Absichten. Die Spielauswahl reicht von harmlosen Haustier-Simulatoren bis zu Dating-Räumen und Horror-Szenarien – oft ohne erkennbare Trennung und mit irreführend niedrigen Altersempfehlungen. Ein Spiel, das offiziell “ab 5 Jahren” freigegeben ist, kann innerhalb von Sekunden in sexualisierte oder gewalttätige Szenen umschlagen.

Die erschreckenden Befunde der Recherchen

Investigative Journalismus-Teams aus mehreren Ländern haben in den vergangenen Monaten ein beunruhigendes Bild gezeichnet. Forschende der Organisation Revealing Reality sowie Journalist:innen von SRF, der Tagesschau, dem Guardian und Bloomberg fanden bei Tests in scheinbar harmlosen Spielen innerhalb weniger Minuten sexualisierte Szenen, explizite Chats, Rassismus und Rollenspiele, die für Kinder völlig ungeeignet sind.

Die Mechanik des Groomings auf Roblox folgt dabei einem wiederkehrenden Muster: Erwachsene sprechen Kinder in öffentlichen Spielen an, bauen über Tage oder Wochen Vertrauen auf und verlagern die Kommunikation dann auf externe Plattformen wie Discord, WhatsApp oder Snapchat – Kanäle, die verschlüsselt sind und über keine wirksame Moderation verfügen. Dort werden dann intime Bilder eingefordert, Erpressungen ausgesprochen oder reale Treffen arrangiert.

Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften berichten von einer “alarmierenden” Zahl an Grooming-Fällen, die direkt über Roblox initiiert wurden. In den USA werden hunderte Missbrauchsopfer anwaltlich vertreten. Besonders tragisch: Es gibt dokumentierte Fälle, in denen Kinder nach Kontakten über Roblox schwere psychische Schäden erlitten – bis hin zum Suizid.

Die wichtigsten Punkte auf einen Blick

  • Roblox ist kein Spiel, sondern eine Plattform mit Millionen nutzergenerierten Welten und offenen Kommunikationskanälen.

  • Grooming ist ein dokumentiertes Problem: Investigative Recherchen zeigen, dass Kinder innerhalb von Minuten mit Erwachsenen in Kontakt kommen und auf externe Plattformen gelockt werden.

  • KI-Sicherheitssysteme haben Grenzen: Filter lassen sich umgehen, die Moderation hinkt dem Volumen hinterher.

  • Mehrere US-Bundesstaaten verklagen Roblox wegen systematisch unzureichendem Kinderschutz.

  • Dark Patterns und manipulative Monetarisierung verstärken die Sogwirkung und führen zu übermässiger Nutzung und Ausgaben.

  • Eltern können die Risiken reduzieren durch konsequente Nutzung der Elternkontrollen und aktive Begleitung.

  • Für Kinder unter 14 Jahren ist Roblox ohne Aufsicht nicht empfehlenswert.

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KI als Retter in der Not? Die zweischneidige Technologie

Roblox hat auf den öffentlichen Druck reagiert und setzt seit 2024/25 massiv auf KI-gestützte Sicherheitssysteme. Text- und Voice-Filter scannen Nachrichten auf verdächtige Inhalte. Ein System namens “Sentinel” soll Grooming-typische Verhaltensmuster frühzeitig erkennen und an Strafverfolgungsbehörden melden. Seit November 2025 müssen Nutzer:innen, die chatten wollen, entweder einen Ausweis hochladen oder ein Selfie-Video für eine KI-gestützte Altersschätzung aufnehmen. Minderjährige dürfen danach grundsätzlich nur noch mit Personen ihrer Altersgruppe kommunizieren.

Das Problem: Diese Systeme arbeiten probabilistisch, nicht deterministisch. Täter:innen entwickeln kontinuierlich Workarounds – alternative Schreibweisen, kodierte Sprache, scheinbar harmlose Anfragen. Tests zeigen, dass Chat-Filter sich mit einfachen Tricks umgehen lassen. Meldesysteme reagieren laut Betroffenen, Anwält:innen und Journalist:innen zu langsam oder gar nicht.

Hinzu kommt ein weiteres Dilemma: Roblox rollt parallel KI-gestützte Creator-Tools aus, mit denen selbst Kinder oder Kleinstteams komplexe Spiele mit In-App-Käufen und sozialen Mechaniken erstellen können. Das erhöht das Volumen der zu moderierenden Inhalte exponentiell. Kritiker:innen sprechen von einem permanenten "Rüstungsrennen" zwischen Moderationstechnik und Umgehungsstrategien – ein Rennen, das die Plattform strukturell nicht gewinnen kann, solange das grundlegende Design unverändert bleibt.

Die Klagewelle rollt

Die rechtlichen Konsequenzen sind bereits spürbar. Mehrere US-Bundesstaaten – darunter Louisiana, Kentucky, Florida und Oklahoma – führen Verfahren gegen Roblox. Der Vorwurf: Die Plattform habe die "systematische sexuelle Ausbeutung von Kindern" ermöglicht oder nicht verhindert. Ein Gericht hat bereits entschieden, dass zentrale Missbrauchsvorwürfe weiter verhandelt werden dürfen.

In Deutschland und der Schweiz greifen Medien diese Verfahren auf. Der Deutschlandfunk berichtet von “hunderten Klagen in Arbeit”. Die Argumentation der Kläger:innen: Roblox verstecke sich hinter PR und “oberflächlichen” Safety-Features, während das Geschäftsmodell aktiv Kinder anziehe, ohne sie effektiv zu schützen.

Dark Patterns und manipulative Monetarisierung

Die Sicherheitsprobleme sind nur ein Teil des Bildes. Investigative Beiträge heben hervor, dass viele der populärsten Roblox-Spiele auf manipulativen Mechaniken basieren – sogenannten “Dark Patterns”. Tägliche Login-Belohnungen, künstlich erzeugter Gruppendruck, Loot-Box-ähnliche Mechaniken und aggressive Monetarisierung mittels Robux verleiten Kinder zu Dauernutzung und oft hohen Ausgaben.

Gerade weil der Zugang kostenlos ist und Roblox wie ein harmloses "Kinder-Metaverse" aussieht, unterschätzen Eltern und Kinder die Risiken. Fachstellen wie klicksafe.de, kinderschutz.ch und das Kinderschutzzentrum Zürich warnen ausdrücklich vor unbegleitetem Roblox-Konsum bei Kindern unter 14 Jahren.

Was Eltern konkret tun können

Die gute Nachricht: Wer sich als Elternteil aktiv einbringt, kann die Risiken erheblich reduzieren. Roblox bietet mittlerweile umfangreiche Elternkontrollen – sie müssen nur konsequent genutzt werden.

Auf der technischen Seite empfiehlt sich: Das Konto als "unter 13" anlegen und das Geburtsdatum nicht “schön rechnen”. In den Einstellungen den Chat stark einschränken oder ganz deaktivieren, nur Freunde als Kontakte erlauben, Freundesanfragen begrenzen und einen Eltern-PIN setzen, um Änderungen zu verhindern. Zeitlimits und Ausgabenlimits aktivieren – am besten Robux-Käufe komplett unterbinden.

Noch wichtiger ist die pädagogische Begleitung: Roblox immer gemeinsam starten und sich vom Kind zeigen lassen, welche Spiele es spielt. Kinder früh und konkret über Cybergrooming aufklären, über “Fremde im Chat” und das Risiko, auf externe Kanäle gezogen zu werden. Eine Atmosphäre schaffen, in der Fehler – etwa wenn doch eine Adresse verraten oder Geld ausgegeben wurde – erzählt werden können, ohne Angst vor Strafe. Denn Täter:innen nutzen genau diese Angst, um Kinder zum Schweigen zu bringen.

Die unbequeme Wahrheit

Roblox befindet sich in einer strukturellen Zwickmühle. Das Geschäftsmodell basiert auf Masse: Millionen Nutzer:innen, Millionen nutzergenerierter Inhalte, Milliarden täglicher Interaktionen. Jede echte Einschränkung der sozialen Funktionen würde die Attraktivität der Plattform reduzieren – und damit die Einnahmen.

Die KI-gestützten Sicherheitssysteme sind ein Schritt in die richtige Richtung, aber sie kommen spät und können das grundlegende Designproblem nicht lösen: offene Social-Räume, eine Robux-Ökonomie, die Anreize für manipulatives Design setzt, und eine Nutzerschaft, die zum Grossteil aus Kindern besteht, die Erwachsenen strukturell unterlegen sind.

Kinderschutzorganisationen formulieren es deutlich: Die KI-Altersverifikation ist zwar ein Fortschritt, aber im Kontext jahrelanger Versäumnisse nur eine späte Reaktion auf öffentlichen und juristischen Druck. Roblox ist in seiner aktuellen Form kein kindgerechter Raum – sondern eine Hochrisiko-Umgebung, die Begleitung, kritisches Bewusstsein und im Zweifelsfall auch ein klares “Nein” von Eltern erfordert.

Und darum bin ich nach wie vor überzeugt: Die Zukunft des Kinderschutzes im digitalen Raum liegt nicht allein in besseren Filtern und cleveren Algorithmen – sondern im gemAInsamen Handeln von Technologie, Eltern und Gesellschaft. Wir stehen am Beginn einer Ära, in der KI-Systeme zwar unterstützen können, aber die Verantwortung für unsere Kinder niemals vollständig an Maschinen delegiert werden darf.

Die natürlichste Form des Schutzes bleibt das Gespräch: mit unseren Kindern über ihre digitalen Erlebnisse, mit anderen Eltern über Erfahrungen, mit Fachleuten über Strategien. Also wenn Du reden willst, und wenn Du mit mir zusammenarbeiten willst – sei es für einen Elternabend, einen Workshop oder eine Beratung zu digitaler Sicherheit: melde Dich gerne www.rogerbasler.ch

Dieser Abschluss greift das Thema des Artikels auf (KI-Sicherheit, Elternverantwortung, Gespräch als Schutzfaktor) und leitet organisch zu deinem Angebot über. Das Wortspiel "gemAInsam" bDisclaimer: Dieser Artikel wurde nach meinem eigenen Wissen und dann mit Recherchen mit KI (Perplexity.Ai und Grok.com sowie Gemini.Google.com) manuell zusammengestellt und mit Deepl.com/write vereinfacht. Der Text wird dann nochmals von zwei Personen meiner Wahl gelesen und kritisch hinterfragt. Das Bild stammt von Ideogram.Ai und ist selbst erstellt. Dieser Artikel ist rein edukativ und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bitte melde dich, wenn Du Ungenauigkeiten feststellst, danke.

Quellen und weitere Informationen:

ABC News. (2025). Judge rules online platform Roblox keeping alleged abuse case. https://abcnews.go.com/US/judge-rules-online-platform-roblox-keeping-alleged-abuse/story

Bloomberg. (2024). Roblox's pedophile problem. https://www.bloomberg.com/features/2024-roblox-pedophile-problem/

CBS News Miami. (2025). Florida Attorney General Uthmeier sues Roblox over child predators. https://www.cbsnews.com/miami/news/florida-attorney-general-uthmeier-sues-roblox-child-predators-safety/

CNN. (2025, November 18). Roblox AI age verification youth safety. https://www.cnn.com/2025/11/18/tech/roblox-ai-age-verification-youth-safety

Datenschutzticker. (2025). Roblox plant KI-Gesichtsscan zur Altersverifikation. https://datenschutzticker.de/2025/09/roblox-plant-ki-gesichtsscan-zur-altersverifikation/

Deutschlandfunk. (2025). Hunderte Klagen gegen Roblox wegen mangelndem Kinderschutz in Arbeit. https://www.deutschlandfunk.de/hunderte-klagen-gegen-roblox-wegen-mangelndem-kinderschutz-in-arbeit-108.html

Kinderschutz Schweiz. (2025). Sexualisierte Gewalt: Plattformen und Apps. https://www.kinderschutz.ch/themen/sexualisierte-gewalt/schutzstrategien/plattformen-apps

Kinderschutzzentrum Zürich. (2025). Smartphones haben im Kinderzimmer nichts zu suchen – Expertin rät zur Vorsicht [Medienmitteilung]. https://www.kinderschutzzentrum.ch/downloads/jugendmedizin/ksz/medienmitteilungen/2025/

klicksafe. (2025). Ist Roblox sicher für Kinder? https://www.klicksafe.de/news/ist-roblox-sicher-fuer-kinder

Roblox Corporation. (2025a). AI moderation at massive scale. https://corp.roblox.com/newsroom/2025/07/roblox-ai-moderation-massive-scale

Roblox Corporation. (2025b). Open sourcing Roblox Sentinel: Preemptive risk detection. https://corp.roblox.com/newsroom/2025/08/open-sourcing-roblox-sentinel-preemptive-risk-detection

Roblox Corporation. (2025c). Roblox requires age checks, limits minor and adult chat. https://corp.roblox.com/newsroom/2025/11/roblox-requires-age-checks-limits-minor-and-adult-chat

Roblox Corporation. (2025d). Roblox responds to Louisiana AG lawsuit. https://corp.roblox.com/newsroom/2025/08/roblox-responds-to-louisiana-ag-lawsuit

RTE. (2025, November 27). Inside Roblox investigation. https://www.rte.ie/news/primetime/2025/1127/1546044-inside-roblox-investigation/

Tagesschau. (2025). Roblox Gaming-Plattform: Gefahren für Kinder. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/digitales/roblox-gaming-plattform-gefahren-kinder-100.html

The Guardian. (2025, April 14). Risks to children on Roblox 'deeply disturbing', researchers say. https://www.theguardian.com/technology/2025/apr/14/risks-children-roblox-deeply-disturbing-researchers

ZEIT Online. (2025). Roblox: Videospiel, Kinder, Sicherheit, Kriminelle, Internet. https://www.zeit.de/digital/games/2025-07/roblox-videospiel-kinder-sicherheit-kriminelle-internet

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