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Ohne DARPA kein Internet, kein Google, kein Autopilot und keine KI

In den 1960ern finanzierte die DARPA die ersten KI-Expertensysteme und legte mit dem ARPANET den Grundstein für das heutige Internet.

Vom Sprachassistenten (SIR) über autonome Drohnen bis hin zum World Wide Web (Darpanet wird zum Internet) und der Google Suche - überall ist DARPA drin. Nun plant die Agentur den nächsten grossen Coup: Durch die Verschmelzung von Mensch und Maschine soll eine unschlagbare Symbiose entstehen - mit potenziell weitreichenden Konsequenzen:

Hinter heutigen Technlogien steckt eine Agency aus den USA - genannt DARPA. Bild von Ideogram.Ai

  • In den 1960ern finanzierte die DARPA die ersten KI-Expertensysteme und legte mit dem ARPANET den Grundstein für das heutige Internet.

  • In den 1990ern läutete die Behörde mit massiven Investitionen in Maschinelles Lernen eine neue Ära der KI ein.

  • Viele kommerzielle Anwendungen wie Suchmaschinen, Sprachassistenten oder Autopiloten haben ihre Wurzeln in militärischer Forschung.

  • Vertrauenswürdigkeit, Erklärbarkeit und Robustheit sind zentrale Ziele der aktuellen "AI Next"-Kampagne.

  • In Zukunft könnten KI-Systeme über Krieg und Frieden mitentscheiden und in internationalen Konflikten die Oberhand gewinnen.

DARPA und die Geburtsstunde von KI und Internet

Beginnen wir unsere Reise Ende der 1950er Jahre. Die Geschichte der modernen Künstlichen Intelligenz und des Internets ist untrennbar mit einer Behörde verknüpft, die den meisten Menschen kein Begriff sein dürfte: der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA). 1958 als Reaktion auf den Sputnik-Schock gegründet, war es das erklärte Ziel der Agentur, technologische Überraschungen durch feindliche Staaten zu verhindern und selbst die Nase vorn zu haben.

DARPA erkannte früh das Potenzial vernetzter Computersysteme. Mit dem ARPANET entstand ab 1969 unter Federführung der Behörde ein Vorläufer des heutigen Internets. Was zunächst als Experiment zur Vernetzung weniger Grossrechner an US-Universitäten begann, legte den Grundstein für eine globale Revolution der Kommunikation.

Die DARPA spielte eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Internets, indem sie ab 1969 das ARPANET schuf, ein Vorläufer des heutigen Internets, das zunächst als Experiment zur Vernetzung weniger Grossrechner an US-Universitäten diente.

(anonym)

Parallel dazu witterte die DARPA in der noch jungen Disziplin der Künstlichen Intelligenz eine Chance, dem Ostblock einen Schritt voraus zu sein. Mit massiven Investitionen in regelbasierte "Expertensysteme" befeuerte sie in den 1960er Jahren den ersten Boom der KI-Forschung. Programme wie der "Logic Theorist" zur Lösung mathematischer Probleme oder der Chatbot-Urahn "ELIZA" markierten bedeutende Meilensteine dieser Ära.

DARPA verhilft zum Durchbruch mit Maschinellem Lernen

Doch der wirkliche Durchbruch der KI liess noch einige Jahrzehnte auf sich warten. Erst in den 1990er Jahren läutete die DARPA eine neue Ära ein - und ebnete damit den Weg für den kometenhaften Aufstieg lernender Systeme bis hinein in unseren Alltag.

In den 1960er Jahren förderte die DARPA auch den ersten Boom der KI-Forschung durch massive Investitionen in regelbasierte "Expertensysteme" wie dem "Logic Theorist" und dem Chatbot-Urahn "ELIZA".

(anonym)

Mit dem Aufkommen leistungsfähiger Computer und grosser Datenmengen erkannte die Behörde das Potenzial des Maschinellen Lernens. Über ein weitverzweigtes Netzwerk aus Forschungseinrichtungen und Technologiefirmen pumpte sie Unsummen in die Entwicklung neuronaler Netze, Sprachverarbeitung und Umgebungsmodellierung.

DARPA fördert Google, Siri und Tesla Autopilot

Die Früchte dieser Investitionen prägen heute unseren Alltag, auch wenn kaum jemand die Verbindung zur DARPA herstellen dürfte: Googles Suchalgorithmen, Apples Siri-Assistent, Teslas Autopilot-System - sie alle stehen auf den Schultern von Pionieren, die ihre Fähigkeiten nicht zuletzt den prall gefüllten Fördertöpfen der Behörde verdanken.

  • Die Grundlagen für Googles Suchmaschinenalgorithmen wie PageRank wurden von Larry Page und Sergey Brin als Teil eines von der DARPA unterstützten Digitale-Bibliotheken-Projekts an der Stanford University in den 1990er Jahren entwickelt. Obwohl Google selbst nicht direkt DARPA-Gelder erhielt, profitierte es von dieser staatlich geförderten Grundlagenforschung.

  • Siri begann als DARPA-finanziertes Projekt namens CALO (Cognitive Assistant that Learns and Organizes) am SRI International in den frühen 2000er Jahren mit dem Ziel, einen virtuellen persönlichen Assistenten zu schaffen. Siri wurde 2007 als Spin-off kommerzialisiert, 2010 von Apple gekauft und in dessen Produkte integriert.

  • Tesla profitierte bei der Entwicklung seines Autopilot-Systems ab 2013 von Technologien zur Fahrzeugautomatisierung, die ursprünglich im Rahmen der DARPA Grand Challenges in den 2000er Jahren vorangetrieben wurden. Teslas System kombiniert Erkenntnisse aus Bereichen wie Robotik und maschinellem Sehen, die die DARPA massiv förderte.

Selbst vermeintliche Silicon-Valley-Innovationen wie die allgegenwärtigen Spracherkennung und Gesichtsdetektions-Features unserer Smartphones haben einen dunklen Zwilling im Arsenal der US-Streitkräfte: Die zugrundeliegenden Algorithmen wurden ursprünglich entwickelt, um Befehle in lauten Umgebungen zu verstehen und feindliche Ziele automatisch zu erfassen.

DARPA will Mensch-Maschine-Symbiose als Endziel: AI NEXT

Doch mit zunehmender Leistungsfähigkeit der KI wachsen auch die Ambitionen der DARPA. Längst hat man sich von der Vorstellung maschineller Diener verabschiedet, die vorgegebene Aufgaben stupide abarbeiten. Stattdessen verfolgt die Agentur die Vision einer Verschmelzung von Mensch und Maschine zu einem unschlagbaren Team.

Unter dem Titel "AI Next" investiert die DARPA aktuell über 2 Milliarden Dollar in Technologien, die den Weg zu einer allumfassenden Symbiose ebnen sollen. Erklärtes Ziel sind Systeme, die autonom handeln und eigenständig lernen, dabei aber stets die Absichten und Werte ihrer menschlichen Partner berücksichtigen.

Die Kampagne umfasst rund 50 neue und bestehende Programme. Ziel ist es, die nächste Generation von KI-Algorithmen und -Anwendungen voranzutreiben. Schwerpunkte sind unter anderem:

  • Steigerung der Robustheit und Zuverlässigkeit von KI-Systemen

  • Verbesserung der Sicherheit und Resilienz von Machine Learning und KI

  • Reduzierung von Energie-, Daten- und Performanz-Ineffizienzen

  • Erforschung von KI mit "Explainability", also nachvollziehbaren Entscheidungen

  • Entwicklung von KI mit "Common Sense"-Fähigkeiten

Ein besonders ambitioniertes Fernziel ist die Verschmelzung von Mensch und Maschine, um die Fähigkeiten des menschlichen Gehirns durch technologische Erweiterungen zu steigern. Dazu gehören beispielsweise neuronale Implantate. Die DARPA verfolgt mit "AI Next" das übergeordnete Ziel, Computer von spezialisierten Werkzeugen zu Partnern bei der Problemlösung zu machen. KI-Systeme sollen sich flexibel an neue Situationen anpassen können, ähnlich wie die menschliche Intelligenz.

Ein Fokus liegt auf der Schaffung von Vertrauen: Soldaten sollen sich blind auf ihre algorithmischen Mitstreiter verlassen können - auch und gerade in Situationen, in denen es um Leben und Tod geht.

Dazu müssen die Maschinen in der Lage sein, ihr Handeln in nachvollziehbarer Form zu erklären. Sogenannte "Explainable AI" soll ihre Entscheidungsfindung für den Menschen transparent machen. Gleichzeitig gilt es, die Systeme robust genug zu gestalten, um Manipulationsversuchen durch Gegner zu widerstehen.

Wie eine solche Partnerschaft aussehen könnte, lässt sich in Ansätzen bereits erahnen. In Kampfjet-Simulationen und realen Testflügen mit modifizierten F-16 erweisen sich KI-gestützte Copiloten als ebenbürtig - und zuweilen sogar überlegen. Lernfähige Algorithmen spüren Hacker-Angriffe im Netz auf, lange bevor menschliche Analysten Verdacht schöpfen. Und Chatbots debattieren auf Kommandoebene über legale Methoden der Abschreckung.

Doch auch jenseits genuin militärischer Anwendungen treibt die DARPA die Entwicklung hin zu einer KI voran, die den Menschen auf Augenhöhe begegnet. Digitale Assistenten sollen in natürlicher Sprache kommunizieren, Zusammenhänge verstehen und proaktiv Lösungen entwickeln. Im Pentagon möchte man bald ganze Prozesse wie Sicherheitsüberprüfungen oder die Zertifizierung neuer Software an die Maschinen delegieren.

DARPA Quo Vadis?

So faszinierend die Aussicht auf eine synergetische Beziehung zwischen Mensch und Maschine auch sein mag: Sie wirft zugleich drängende Fragen auf. In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Wem dient der technologische Fortschritt? Und vor allem: Wer kontrolliert eine KI, die uns in vielen Belangen überlegen ist?

Angesichts der Schlüsselrolle der DARPA sind Zweifel angebracht. Als Behörde des US-Militärs folgt sie naturgemäss einer Agenda, die nicht immer mit zivilen Interessen in Einklang stehen dürfte. Zudem agiert sie weitgehend abseits öffentlicher Kontrolle. Die Entwicklung einer so mächtigen Technologie kann nicht allein Generälen und Geheimdienstkoordinatoren überlassen bleiben.

Damit die Früchte der KI-Revolution der gesamten Menschheit zugutekommen, braucht es mehr Transparenz, Partizipation und ethische Leitplanken. Die Zivilgesellschaft ist gefordert, sich Gehör zu verschaffen und der Technologie Grenzen zu setzen, wo Grundrechte und demokratische Prinzipien in Gefahr sind.

Ein erster Schritt wäre, die weitreichenden Aktivitäten und Pläne der DARPA stärker ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken. Denn nur wenn wir wissen, welche Zukunft hier gerade programmiert wird, haben wir eine Chance, die Entwicklung in die richtigen Bahnen zu lenken. Künstliche Intelligenz ist zu wichtig, um ihre Gestaltung einer Handvoll verschwiegener Militärstrategen zu überlassen.

In ihrer Tragweite und Drastik machen diese Projekte deutlich, worauf die Entwicklung von KI in den Augen der DARPA zusteuert: Eine Zukunft, in der Algorithmen über Krieg und Frieden mitentscheiden. Eine Zukunft, in der Maschinen lernen, Freund und Feind zu unterscheiden. Und eine Zukunft, in der selbst die komplexe Dynamik internationaler Konflikte in die Hände nicht-menschlicher Akteure gelegt wird.

Dabei agiert die Behörde stets im Spannungsfeld zwischen Förderung und Kontrolle. Mit Programmen wie GARD soll die Integrität der eigenen Systeme gewahrt werden. Zugleich fliessen Millionen in autonome Waffensysteme, denen wir irgendwann die Entscheidung über Leben und Tod überlassen sollen.

So gewinnen am Ende Generäle und Technokraten

Klar ist: Der Wettlauf um die Künstliche Intelligenz ist in vollem Gange. Mit atemberaubendem Tempo und scheinbar unerschöpflichen Geldmitteln treibt die DARPA eine Entwicklung voran, die unser aller Schicksal bestimmen wird. Welche Rolle der Mensch in dieser Zukunft noch spielen darf, ist eine Frage, die weit über technische Aspekte hinausgeht.

Die Gestaltung der KI darf nicht nur den Generälen und Technokraten überlassen bleiben. Es ist unsere Zukunft, die hier verhandelt wird. Und damit unser aller Aufgabe, sie in die Hand zu nehmen.

Roger Basler de Roca

Vielleicht ist es nun an der Zeit, dass wir uns als Gesellschaft intensiver mit den Chancen und Risiken der KI-Revolution auseinandersetzen. Wir müssen Strukturen schaffen, in denen sich zivile Interessen gegenüber militärischen Erwägungen behaupten können. Und wir müssen einen Diskurs führen, der die elementaren Werte unseres Zusammenlebens in den Mittelpunkt rückt.

Die DARPA mag führend sein in der Entwicklung Künstlicher Intelligenz - die Deutungshoheit über deren Einsatz darf jedoch nicht einer Behörde überlassen bleiben, die primär nationalen Sicherheitsinteressen verpflichtet ist. KI ist zu mächtig, um als Waffe in einem neuen Kalten Krieg missbraucht zu werden. Sie muss dem Wohle aller dienen.

Es ist noch nicht zu spät, den Kurs zu korrigieren und auf eine Zukunft hinzuarbeiten, in der Mensch und Maschine zum Vorteil der gesamten Menschheit kooperieren. Doch dafür müssen wir jetzt die Weichen stellen und entschieden für demokratische Kontrolle und ethische Standards eintreten.

Schreib mir wenn Du das auch so siehst. Danke.

Bei Fragen? #fragRoger

Willst du mehr wissen? Sehr gerne komme ich auch bei Dir, bei deiner Firma, deiner ERFA Gruppe oder deinem Verband vorbei und helfe mit einem Workshop oder Input Referat.

Disclaimer: dieser Artikel wurde nach meiner Recherchen mit KI selbst geschrieben, mit Deepl Write verbessert und Mistral zusammen gefasst und vereinfacht. Das Bild stammt von IdeogramAi und ist selbst erstellt. Dieser Artikel ist rein edukativ und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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Quellen: