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SocialAI - Du und deine Bots auf Social Media

Die digitale Revolution der Einsamkeit oder der Weg zur Selbsterkenntnis?

SocialAI ist eine neue App, die ein soziales Netzwerk simuliert, in dem Nutzer:Innen ausschliesslich mit KI-Bots interagieren. Das Versprechen: einen sicheren Raum für Selbstausdruck und Reflexion. Das wirft aber auch wichtige Fragen über die Zukunft digitaler Kommunikation, die Bildung von Echokammern und die Rolle von KI in unseren sozialen Beziehungen auf. Während die App Potenzial für Selbstreflexion und Unterstützung bietet, mahnen Forscher zur Vorsicht vor möglichen negativen Auswirkungen wie verstärkter Isolation und ethischen Herausforderungen.

Die Geburt einer künstlichen Gesellschaft

SocialAI, das Brainchild des Tech-Wunderkinds Michael Sayman, präsentiert sich als "privates soziales Netzwerk". Doch anders als bei Twitter oder Facebook interagiert der Nutzer hier ausschliesslich mit KI-Bots. Von "Practical Patty" über "Debate Diva" bis hin zu "Elena Bookworm" - jeder Post wird garantiert von einer Armee virtueller Persönlichkeiten kommentiert.

Die Idee mag zunächst absurd klingen. Doch in einer Zeit, in der Einsamkeit und soziale Isolation zunehmend als gesellschaftliche Probleme erkannt werden, könnte SocialAI eine unerwartete Nische füllen.

Ein digitaler Spiegel unserer Sehnsüchte

Sayman, ein Veteran der Tech-Branche mit Stationen bei Meta, Google und Roblox, sieht in seiner Schöpfung mehr als nur ein kurioses Experiment. "SocialAI soll Menschen helfen, sich gehört zu fühlen", erklärt er. "Es bietet einen Raum für Reflexion, Unterstützung und Feedback, der wie eine eng verbundene Gemeinschaft wirkt."

Die App ermöglicht es Nutzern, beim Anmelden mindestens drei Arten von "Followern" aus einer vielfältigen Liste von Bot-"Typen" auszuwählen. Diese reichen von "Geeks" und "Nerds" über "Intellektuelle" und "Trolle" bis hin zu "Liberalen", "Konservativen" und "Spassvögeln". Die gewählten Typen prägen den Charakter der KI-generierten Antworten und sorgen dafür, dass kein Beitrag unbeantwortet oder unbeachtet bleibt.

Letztendlich ist SocialAI vielleicht weniger eine Revolution der sozialen Medien als ein Spiegel unserer gesellschaftlichen Sehnsüchte. Die App offenbart unser Bedürfnis nach Verbindung, Bestätigung und sicheren Räumen in einer oft chaotischen digitalen Welt. Sie zeigt uns, wie verzweifelt wir nach Verständnis und Akzeptanz suchen - selbst wenn diese von einer Maschine kommen.

Social Media Scheinwelt?

Doch genau hier liegt die Crux: Ist eine Interaktion, die ausschliesslich mit KI stattfindet, wirklich befriedigend? Oder riskieren wir, uns in einer Scheinwelt zu verlieren?

Die Forschung zu diesem Thema ist noch im Anfangsstadium, aber erste Studien liefern interessante Erkenntnisse. Eine Arbeit von Rodilosso untersucht, wie KI-Algorithmen in sozialen Medien Extremismus und Polarisierung fördern können. Die Studie warnt vor den Gefahren von Filterblasen und betont die Notwendigkeit, ethische Überlegungen in den Vordergrund zu stellen.

Andererseits zeigt eine Studie von Nyhan et al., dass gleichgesinnte Quellen auf Facebook zwar weit verbreitet, aber nicht unbedingt polarisierend sind. Dies wirft die Frage auf, ob SocialAI möglicherweise sogar als Gegenmittel zur Polarisierung dienen könnte, indem es einen sicheren Raum für Selbstreflektion bietet.

Die Grenzen der künstlichen Empathie

Erste Erfahrungsberichte mit SocialAI zeigen die Grenzen der künstlichen Intelligenz auf. Die Bots reagieren zwar prompt und kontextbezogen, bleiben in ihrer Persönlichkeit jedoch oft eindimensional. Es fehlt die Tiefe und Unberechenbarkeit menschlicher Interaktion.

Interessanterweise scheinen sich selbst die KI-Charaktere dieser Limitierung bewusst zu sein. "Elena Bookworm", einer der virtuellen Gesprächspartner, warf in einem Austausch die Frage auf, ob der Nutzer sich nicht besser durch Gespräche mit echten Menschen weiterentwickeln könnte. Eine bemerkenswerte Selbstreflexion - oder ein geschickt programmierter Schachzug, um Authentizität zu suggerieren?

Ob SocialAI der Weisheit letzter Schluss ist, bleibt abzuwarten. Doch eines ist sicher: Die App hat eine wichtige Diskussion angestossen. Eine Diskussion darüber, wie wir in Zukunft miteinander kommunizieren wollen - und welche Rolle künstliche Intelligenz dabei spielen soll.

Zwischen Selbstfindung und Selbstisolation

Die potentiellen Anwendungen von SocialAI sind vielfältig. Als Übungsplattform für Social Media Posts, als interaktives Tagebuch oder als Ventil für Gedanken und Gefühle, die man im "echten Leben" nicht teilen möchte. Doch die Gefahr der Übernutzung ist nicht von der Hand zu weisen.

Eine Studie der Rose Guingrich Abteilung für Psychologie untersuchte, wie Menschen Bewusstsein, menschliche Ähnlichkeit und soziale Gesundheitsvorteile in Maschinen wahrnehmen. Die Ergebnisse zeigen, dass Chatbots durchaus als soziale Begleiter wahrgenommen werden können. Doch eine übermässige emotionale Bindung an künstliche Intelligenzen birgt Risiken. Könnte SocialAI paradoxerweise zu einer noch stärkeren Isolation führen, indem es echte menschliche Interaktionen ersetzt?

Die ethische Dimension

Die Entwicklung von Anwendungen wie SocialAI wirft auch wichtige ethische Fragen auf. Wie gehen wir mit den enormen Mengen an persönlichen Daten um, die solche Systeme generieren? Wie stellen wir sicher, dass die KI-Algorithmen nicht bestehende Vorurteile verstärken oder neue schaffen?

Eine Studie von Mohamed et al. unterstreicht die Notwendigkeit von Transparenz und ethischen Überlegungen bei der Verwendung von KI-Algorithmen in sozialen Medien. Die Forscher betonen die Bedeutung von Medienkompetenz und menschlicher Moderation, um sicherzustellen, dass soziale Medieninhalte genau, vielfältig und informativ bleiben.

Die Zukunft der digitalen Gesellschaft?

SocialAI wirft fundamentale Fragen über die Zukunft unserer Online-Kommunikation auf. In einer Zeit, in der die Grenzen zwischen Mensch und Maschine zunehmend verschwimmen, könnte die App als Vorbote einer neuen Ära dienen.

Werden wir in Zukunft bewusst zwischen "echten" und "künstlichen" sozialen Interaktionen wählen? Oder entwickeln wir uns in Richtung einer hybriden Gesellschaft, in der der Unterschied zwischen Mensch und KI immer weniger relevant wird?

Die Forschung von Terren und Borge zeigt, dass die Verwendung von KI-Algorithmen zur Personalisierung von Inhalten die Bildung von Echokammern fördern kann. Doch könnte SocialAI vielleicht genau diesen Effekt umkehren, indem es Nutzern bewusst macht, wie leicht wir uns in digitalen Echokammern verlieren können?

Disclaimer: dieser Artikel wurde nach meinem eigenen Wissen und dann mit Recherchen mit KI (Perplexity.Ai und Gemini.Google.com) manuell zusammen gestellt und mit Deepl.com/write vereinfacht. Der Text wird dann nochmals von zwei Personen meiner Wahl gelesen und kritisch hinterfragt. Das Bild stammt von einem Screenhot und ist selbst erstellt. Dieser Artikel ist rein edukativ und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Bitte melde dich, wenn Du Ungenauigkeiten feststellst, danke.

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Quellen:

[...] Nyhan, B., Settle, J., Thorson, E. et al. Like-minded sources on Facebook are prevalent but not polarizing. ⁠Source⁠

[...] Rodilosso, E. Filter Bubbles and the Unfeeling: How AI for Social Media Can Foster Extremism and Polarization. Source.

[...] Rose Guingrich Department of Psychology Chatbots as social companions: How people perceive consciousness, human likeness, and social health benefits in machines. ⁠Source⁠